Ruhe, Entspannung und Naturgenuss – das sind wohl die ersten Gedanken, die einem in den Kopf kommen, wenn man einen Schritt aus den Türen der Metzgeralm hinauswagt. All das ist auch wahr, jedoch steckt noch viel mehr hinter der Alm. Im Kirchdorfer Ortsteil Gasteig gelegen, thront die Metzgeralm am Fuße des Wilden Kaisers und stellt für die Familie Lackner nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern vor allem auch einen Lebens- und Ruheraum dar. Trotz der vielen Arbeit liebt es die ganze Familie, auf der Alm mit und in der Natur leben zu können.
Bereits seit ca. 100 Jahren befindet sich die Metzgeralm mit ihren 26 Hektar Futterflächen im Besitz der Familie Lackner. Aktuell wird sie bewirtschaftet von Monika mit ihrer Tochter Barbara, deren Ehemann Michael und den drei Kindern Lena, David und Miriam. Der zugehörige Hof, der Schusterbauer, liegt im Kirchdorfer Ortsteil Bicheln und ist mit dem Auto in etwa 15 Minuten von der Alm entfernt. Nur durch den großen Zusammenhalt innerhalb der Familie ist es möglich, die ca. 26 Hektar große Alm mit ihren 45 Milchkühen, Kälbern und Kalbinnen sowie Hühnern, Katzen und Hasen zu erhalten.
Für die Jungtiere startet der Almsommer auf der Metzgeralm meist schon Anfang Mai – sie genießen ihre Almzeit dann bis ungefähr Anfang Oktober. Etwas später, Mitte Mai, folgen dann auch die Melkkühe, die ihren Sommer bis Anfang August auf der Alm verbringen dürfen. Auch die sogenannten „Trockensteher“ – also die trächtigen Kühe – dürfen bis kurz vor den Geburtstermin ihre Zeit auf der Alm genießen.
Die Hauptaufgaben in der Landwirtschaft und auf der Alm übernimmt Monika mit ihren Schwiegersohn Michael, Tochter Barbara kümmert sich dafür hauptverantwortlich um das Haus, die Kinder, den Garten sowie die Vermietung im Tal – vermietet wird ein Appartement. Auf der Alm müssen die Milchkühe zwei Mal täglich gemolken werden und die Kälber und Kalbinnen müssen betreut werden.
Zum Melken werden die Kühe morgens und abends von der Weide in den Stall geholt und alle zwei Tage wird die gewonnene Milch direkt auf der Alm abgeholt und in einer Molkerei weiterverarbeitet. Die Hühner dienen vor allem der Eierproduktion, das Fleisch wird aber auch für den Eigenverbrauch genutzt. Nebenher kümmert sich die Familie noch um die Almflächen, damit diese sauber bleiben und nicht verbuschen bzw. zuwachsen – ein Arbeitstag ist selten lang genug, auf der Metzgeralm.
Die Zusammenarbeit innerhalb der Familie, über mehrere Generationen hinweg, ist mit Sicherheit ab und zu eine Herausforderung, gleichzeitig aber auch eine der schönsten Aspekte für alle Beteiligten. Vor allem für die Kinder ist es eine echte Bereicherung das Almleben schon von klein auf mitzuerleben.
Ruhe und Zufriedenheit schöpft die gesamte Familie aus der Natur, in der sie leben und arbeiten dürfen – besonders am Lieblingsplatz der ganzen Familie – dem Kreuz mit der Bank auf der Alm, von wo aus man einen traumhaften Blick in Richtung „Koasa“ genießen kann.
