Schwierigkeitsgrade der Singletrails

Die ideale Hilfestellung zur richtigen Selbsteinschätzung

Ein tirolweit einheitliches Klassifizierungssystem für Mountainbike-Singletrails soll den Bikern transparente Hilfestellung bieten, um sich selbst und eventuelle Schwierigkeiten auf den Trails besser einschätzen zu können. Wir erklären Ihnen, welche Schwierigkeitsgrade es offiziell gibt und auf was Sie beim Befahren der Singletrails achten müssen!

Grün = sehr leicht

  • Schwierigkeitsgrad: Singletrail-Skala = S0
  • Fahrtechnik: Für Trail Einsteiger! Mountainbike-Fahrtechnik-Grundkenntnisse erforderlich; wenig bis keine Trailerfahrung.
  • Gefährlichkeit: Stürze aus geringer Höhe in relativ ungefährliches Gelände möglich, keine Absturzgefahr.
  • Wegbeschaffenheit: gleichmäßige Oberfläche, griffiger Untergrund, keine Wurzeln und Steine
  • Hindernisse: keine
  • Gefälle: sehr flach: Durchschnitt ≤ 9%; Max. 15 %
  • Kurven: lange, weite, flache Kurven und Kurvenausläufe
  • Trailbreite: Breit: Min. 1 m
  • Sprünge: keine - sehr einfach überrollbar

Blau = leicht

  • Schwierigkeitsgrad: Singletrail-Skala = S1 - S2
  • Fahrtechnik: Für Trail Einsteiger und Fortgeschrittene! Fortgeschrittene Mountainbike Fahrtechnik erforderlich: gute Balance, Gewichtsverlagerung zum Überwinden von Hindernissen, Stufenfahren, sichere Kurven und Bremstechnik, evtl. Sprungtechnik, Trailerfahrung erforderlich.
  • Gefährlichkeit: Stürze aus größerer Höhe in relativ ungefährliches Gelände möglich, keine Absturzgefahr
  • Wegbeschaffenheit: ungleichmäßige Oberfläche, griffiger Untergrund mit vereinzelten Wurzeln oder Steinen
  • Hindernisse: kleine Absätze
  • Gefälle: Flach: Durchschnitt ≤ 12%; Max. 30 %
  • Kurven: eng, aber gut durchrollbar mit langen flachen Kurvenausläufen
  • Trailbreite: Schmal: Min. 0,6 m
  • Sprünge: Überrollbar, sichere Hauptlinie. Varianten für Geübte möglich

Rot = mittelschwierig

  • Schwierigkeitsgrad: Singletrail-Skala = S2 - S3
  • Fahrtechnik: Für Trail Fortgeschrittene! spezielle Mountainbike Fahrtechnik erforderlich: sehr gute Balance, Gewichtsverlagerung zum Überwinden von Hindernissen, Stufenfahren, sichere Kurven und Bremstechnik, Spitzkehren Basis, Sprungtechnik, Trailerfahrung erforderlich. !
  • Gefährlichkeit: Stürze aus größerer Höhe in gefährliches Sturzgelände möglich, keine Absturzgefahr
  • Wegbeschaffenheit: Teilweise lose, schnell wechselnde Untergründe mit Wurzeln und Steinen
  • Hindernisse: Kurz aufeinanderfolgende Absätze und Stufen
  • Gefälle: sehr steil, Durchschnitt ≤ 20%; Max. 60 %
  • Kurven: sehr enge und steile Kurven und Kurvenausläufe
  • Trailbreite: sehr schmal: Min. 0,3 m
  • Sprünge: Nicht überrollbar, aber umfahrbar

Schwarz = schwierig

  • Schwierigkeitsgrad: Singletrail-Skala = S3 und schwerer
  • Fahrtechnik: Für Trail Experten! Exzellente Mountainbike Fahrtechnik erforderlich: exzellente Balance, Gewichtsverlagerung zum Überwinden von Hindernissen, Stufenfahren, sichere Kurven und Bremstechnik, Spitzkehrentechnik, Trialtechniken, Sprungtechnik, sehr viel Trailerfahrung erforderlich!
  • Gefährlichkeit: Stürze aus größerer Höhe in gefährliches Sturzgelände möglich, Vorsicht Absturzgefahr, Lebensgefahr!
  • Wegbeschaffenheit: Teilweise sehr lose, schnell wechselnde Untergründe mit Wurzelteppichen und großen Steinen
  • Hindernisse: sehr hohe, kurz aufeinanderfolgende Absätze und Stufen, Treppen
  • Gefälle: extrem steil, Durchschnitt ≥ 20%; Max. ≥ 70 %
  • Kurven: extrem steile und enge Kurven und Kurvenausläufe
  • Trailbreite: extrem schmal: Min. 0,2 m
  • Sprünge: Nicht überrollbar, nicht umfahrbar
Lisi Osl Trail in Kirchberg

Weitere Bewertungs-Kriterien

Die genannten Schwierigkeits-Levels sind unter standardisierten Voraussetzungen einheitlich zu betrachten. Zusätzlich sollten bei der Planung eines Trail-Tages aber weitere Kriterien beachtet werden, um wirklich sicher zu sein.

Situationsabhängige Besonderheiten

  • checkWegbeschaffenheit und Untergrund: Schotter, Geröll, Gras, etc.

  • checkWitterung: nass, trocken (Besonders hier sollte auch die Witterung der vergangenen Tage berücksichtigt werden!)

  • checkHindernisse: Stufen, Absätze, Treppen, Wurzeln, Steine und Felsen, etc.

  • checkLängsgefälle in Prozent: Wie steil ist das Gelände an gewissen Stellen

  • checkKurven-Typen: Radien, Längen, Gefälle, Hindernisse, Anliegerkurven, etc.

  • checkTrailbreite

  • checkSprünge

  • checkPersönliche Voraussetzungen: Fitness, Erfahrung, Technik, etc.

Das Kleingedruckte

Die Einteilung der Singletrails in Schwierigkeitsgrade ist zwar durch möglichst standardisierte und vereinheitlichte Kriterien sehr transparent. Aus unterschiedlichen Gründen und Besonderheiten können leichte Abweichungen bestehen. Angegebene Levels geben keinen Aufschluss darüber, welchen Gefahrengrad der Singletrail für den fahrenden Biker darstellt. Außerdem kann dadurch ebenfalls nicht auf aktuelle Gegebenheiten oder Gefahrenstellen hingedeutet werden. Großen Einfluss auf das Fahrvergnügen haben vor allem persönliche Voraussetzungen, wie zum Beispiel die körperliche Fitness, die fahrerische Vorerfahrung sowie die technische Versiertheit der Biker. Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass mit dem Steigen des Schwierigkeitsgrads tendenziell auch das Verletzungsrisiko und die Sturzgefahr steigt. Es sei darauf hingewiesen, dass das Befahren von Singletrails in den Kitzbüheler Alpen grundsätzlich der eigenen Verantwortung unterliegt und eine Haftung grundsätzlich ausgeschlossen ist.

Bitte beachten Sie in allen Fällen aktuelle Aushänge an den Trailstartplätzen!